UKW/TV-DX in Graz

Geographische Informationen

Blick über Graz vom Schlossberg

Mein Standort ist Graz, die zweitgrößte Stadt Österreichs im Südosten des Landes. Die rund 250.000 Einwohner umfassende Murmetropole ist eine knappe Autostunde von der slowenischen und ungarischen Grenze entfernt, Kroatien ist ebenso in einer Stunde und dreißig Minuten erreichbar. Die Bundeshauptstadt Wien liegt zwei Stunden von Graz entfernt im Nordosten. Auch die etwas weiter entfernten Nachbarländer sind rasch von Graz aus erreichbar, nach Italien (über Kärnten) braucht man gute zwei Stunden, in die Slowakei etwa zweieinhalb und nach Tschechien gut drei Stunden. Deutschland ist etwas abseits auf der anderen Seite des Alpenhauptkamms gelegen, trotzdem ist man im Normalfall in zweieinhalb Stunden an der Grenze in Passau.

Grazer Radiolandschaft

Die vier öffentlich-rechtlichen Hauptprogramme des Österreichischen Rundfunks (ORF) werden vom Sender Schöckl nördlich von Graz abgestrahlt. Der Sender hat eine große Reichweite in Richtung Ost und Süd und reicht auch in weite Teile Sloweniens und Ungarns. Auch der steirische Privatsender Antenne Steiermark sendet von diesem exponierten Standort. Weitere Privatsender (Kronehit, Soundportal, Welle 1, Radio Helsinki) haben Füllsender im Stadtgebiet.

Durch die günstige Lage in Grenznähe sind in Graz neben den österreichischen Programmen eine Vielzahl an ausländischen Stationen empfangbar. Der Pohorje bei Maribor ist Ortssender und versorgt die Stadt mit den slowenischen öffentlich-rechtlichen Programmen. Weiters strahlen aus Maribor einige Privatsender in guter Qualität ein. Auch aus Kroatien können in der Regel flächendeckend die Programme des HRT gehört werden (Sender Ivanšćica und Zagreb/Sljeme). Auf Anhöhen gelingt mit etwas besseren Geräten auch der Empfang aus Ungarn (in der Regel von den Standorten Kabhegy, Vasvar und Nagykanizsa), allerdings ist der Empfang im Stadtgebiet aufgrund der Tallage schwierig. Mit besserer Ausrüstung gelingt auf Anhöhen auch stellenweise der dauerhafte Empfang von bosnischen und italienischen Stationen.

Eine Übersicht der Ortssender bietet die Ortssenderübersicht, für die komplette Auflistung der empfangbaren Stationen habe ich einen Bandscan angefertigt, der als Langzeitbeobachtung seit 2003 gedacht ist und laufend aktualisiert wird.

Scanplätze

Mein Hauptstandort ist im Grazer Stadtgebiet in der Nähe der Universität auf 375 Metern über dem Meeresspiegel. Weiters scanne ich auf diversen exponierten Stellen innerhalb des Stadtgebiets, wie dem Schlossberg (bis zu 475 Meter), der Ries (bis etwa 550 Meter), dem Plabutsch (bis 751 Meter), sowie dem Ruckerlberg (etwa 450 Meter). Diese Empfangsorte sind auch im Bandscan Graz enthalten. Einige interessante Stellen außerhalb des Stadtgebiets sind dort nicht aufgelistet, bieten aber interessante Empfänge. So gelingt mir z.B. auf der Ostseite der Ries bei Schillingsdorf RDS-Empfang aus der Slowakei (hauptsächlich vom Sender Bratislava/Kamzík). Diese Stationen kommen im Tal nur schwach als Scatter durch.

Auf der folgenden Karte auf die Stecknadelsymbole klicken, um Standortbeschreibungen zu erhalten:

Über meine Ausrüstung (Geräte und Antennen) steht in den diesbezüglichen Seiten näheres.

Im Bandscan gibt es neben den ständig empfangbaren Sendern mit „O=“-Werten von 1-5 auch zwei weitere Klassifizierungen, nämlich Fadings und Scatter. Als Fading sehe ich einen Sender an, der die meiste Zeit empfangbar ist und wechselnd stärker und schwächer hörbar ist, aber höchstens für kurze Zeit im Rauschen untergeht. Scatter hingegen tauchen nur für kurze Zeit auf und sind regelmäßig alle paar Minuten für ein paar Sekunden hörbar. Normale Scatter wie etwa Wien/Kahlenberg, die eine Minute mit starkem Signal hörbar sind und dann wieder einige Minuten verschwinden, sind ebenso möglich wie Extrem-Scatter, z.B. Sonneberg/Bleßberg (497 km), der mit dem Degen DE1103 alle 15 Minuten nur rund drei Sekunden aufnehmbar ist. Mit 9-Element-Yagi und Sony XDR-S3HD ist der Sender bis zu 30 Sekunden hörbar.Tropo-Überreichweiten haben im Bandscan genauso wenig zu suchen, wie etwa Sporadic-E Empfänge aus fernen Ländern. Der Bandscan stellt eine Auflistung aller ständig empfangbaren Sender dar, die bei jedem Wetter 365 Tage im Jahr hörbar sind. Dazu zählen auch Scatter, sofern sie nicht aus Überreichweiten resultieren.