Lage
Mein Standort ist Graz, die zweitgrößte Stadt Österreichs im Südosten des Landes. Die rund 300.000 Einwohner umfassende Murmetropole liegt zwei Autostunden südlich von Wien bzw. zwei Autostunden nördlich von Zagreb (jeweils 180 km, bzw. 150 km Luftlinie), die slowenische Grenze bei Spielfeld ist nur 35 Minuten (50 km) entfernt. Topographisch gesehen begrenzen die Ausläufer der Alpen die Stadt im Norden und Westen, wohingegen das Gelände in Richtung Süden und Osten für österreichische Verhältnisse relativ flach ist.
Dementsprechend ist Graz für terrestrischen Fernempfang aus Slowenien und Kroatien stark begünstigt. Ungarn ist zwar empfangbar, jedoch sind die Signale aufgrund einiger Hügelketten im Osten der Stadt deutlich abgeschwächt. Deutschland ist etwas abseits auf der anderen Seite des Alpenhauptkamms gelegen und somit sind auch die UKW-Signale aus dieser Richtung weitgehend abgeschattet.
Grazer Radiolandschaft
Die vier öffentlich-rechtlichen Hauptprogramme des Österreichischen Rundfunks (ORF) werden vom Sender Schöckl nördlich von Graz abgestrahlt. Der Sender hat eine große Reichweite in Richtung Ost und Süd und reicht auch in weite Teile Sloweniens und Ungarns. Auch der steirische Privatsender Antenne Steiermark sendet von diesem exponierten Standort. Die übrigen Privatsender (kronehit, OE 24, Soundportal, 88.6, Radio Grün-Weiß, Radio Klassik Stephansdom, Radio Maria, VM1, Radio Helsinki) haben ihre Sendeanlagen mit geringerer Strahlungsleistung im Stadtgebiet.
Durch die günstige Lage in Grenznähe sind in Graz neben den österreichischen Programmen eine Vielzahl an ausländischen Stationen empfangbar. Der Pohorje bei Maribor (63 km) ist Ortssender und versorgt die Stadt mit den slowenischen öffentlich-rechtlichen Programmen sowie den Privatsendern Radio City und Hitradio Center. Weiters strahlen aus Maribor einige Privatsender in guter Qualität ein. Auch aus Kroatien können in der Regel flächendeckend die Programme des HRT gehört werden (Sender Ivanšćica, 112 km und Zagreb/Sljeme, 135 km).
Auf Anhöhen gelingt mit etwas besseren Geräten auch der Empfang aus Ungarn (in der Regel von den Standorten Kabhegy, Hegyhátsál und Nagykanizsa/Újudvar), allerdings ist der Empfang im Stadtgebiet aufgrund der Tallage schwierig. Mit besserer Ausrüstung gelingt auf Anhöhen auch stellenweise der dauerhafte Empfang von bosnischen und italienischen Stationen.
Eine Übersicht der Ortssender bietet die Ortssenderübersicht, für die komplette Auflistung der empfangbaren Stationen habe ich einen Bandscan angefertigt, der als Langzeitbeobachtung seit 2003 gedacht ist und laufend aktualisiert wird.
Interessante Orte zum DXen
Meine UKW-Empfangsantennen befinden sich etwas südlich der Grazer Altstadt auf den Balkonflächen eines Wohngebäudes mit freier Sicht vor allem Richtung Südosten.
In Graz finden sich jedoch zahlreiche weitere, teils exponierte Stellen, an denen sich das UKW-DXen lohnt. Dazu zählt der Grazer Schlossberg, insbesondere an der Mauer direkt unter dem Uhrturm mit freier Sicht nach Süden, sowie in Hanglagen auf westlicher Seite unterhalb des Glockenturms (mittlerweile leider durch Interferenzen der dortigen Sendeanlage nicht mehr empfehlenswert).
Die Hügelkette im Westen der Stadt bietet auch einige interessante Stellen, wie etwa der Fürstenstand (751 m), die nach Osten geöffneten Hänge entlang des Kollerbergs und weiter südlich rund um den Buchkogel. Hier sind teilweise spannende Empfänge aus dem Balkan möglich.
Auf der Ries im Osten der Stadt hingegen, insbesondere rund um das Sturmkreuz, sind zahlreiche Sender aus Südwesten empfangbar, teilweise auch Fadings und Scatter aus Italien. Weiter stadtauswärts Richtung Schillingsdorf sind an mehreren Stellen Sender aus der Slowakei empfangbar, bei Tropo ist hier oft auch Tschechien zu hören.
Über meine Ausrüstung (Geräte und Antennen) steht in den diesbezüglichen Seiten näheres.
Stand: Juni 2024