Rundfunk in Jugoslawien in den 1980er-Jahren

(Artikel von Amos Schmidt, Juli 2012)


Bild 1: Wichtigste Grundnetzsender in den vormaligen Teilrepubliken Jugoslawiens, Stand 2012.
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(Grafik: (c) Amos Schmidt, Kartenmaterial (c) NordNordWest/Wikipedia. Nutzung genehmigt unter CC-BY-SA-3.0-DE Lizenz.)

Der Zustand auf dem UKW-Band war vor 30 Jahren noch komplett anders, wie der nachfolgende Artikel zu erklären versucht.

Einleitung

Vor dem Zerfall Jugoslawiens war die JRT (Jugoslovenska Radiotelevizija) mit Hauptsitz in Belgrad der Zusammenschluss der Hörfunk- und Fernsehsender der Republiken und Provinzen Jugoslawiens. Die JRT existierte von 1952 bis 1992. In jeder Teilrepublik bzw. Provinz wurden eigene Programme produziert und übertragen.

(Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien bestand aus sechs Teilrepubliken: Serbien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Montenegro und Mazedonien. 1974 wurden die Vojvodina und das Kosovo unter der neuen Verfassung zu autonomen Provinzen innerhalb Serbiens erklärt. Die Hauptstadt Jugoslawiens war Belgrad.)

In den 1980er-Jahren existierten folgende Rundfunkanstalten unter dem JRT-Verband:

Republik

1980er-Jahre

Heute

Serbien

Radiotelevizija Beograd (RTB)

Radio-Televizija Srbije (RTS)

Kroatien

Radiotelevizija Zagreb (RTZ)

Hrvatska Radiotelevizija (HRT)

Bosnien-Herzegowina

Radiotelevizija Sarajevo (RTVSa)

Radiotelevizija Bosne i Hercegovine (BHRT)

Slowenien

Radiotelevizija Ljubljana (RTLJ)

Radio Televizija Slovenija (RTVSLO)

Montenegro

Radiotelevizija Titograd (RTT)

Radio Televizija Crne Gore (RTCG)

Mazedonien

Radiotelevizija Skopje (RTSk)

Makedonska Radio-Televizija (MRT)

 

Autonome Provinz

1980er-Jahre

Heute

Vojvodina

Radiotelevizija Novi Sad (RTNS)

Radio-televizija Vojvodine (RTV)

Kosovo

Radiotelevizija Priština (RTP)

Radio Televizioni i Kosovës (RTK)

 

1. Internationaler Stellenwert

Die JRT war das einzige sozialistische, osteuropäische Gründungsmitglied der EBU (European Broadcasting Union). Ebenso war Jugoslawien das einzige osteuropäische Land, das beim Eurovision Song Contest (Eurosong) teilnahm. Die inländische Ausscheidung Jugovizija für die europaweite Veranstaltung wurde jährlich in den JRT-Fernsehprogrammen übertragen. Im Jahr 1990 fand der Eurovision Song Contest in Jugoslawien statt, wobei die JRT der Veranstalter war.

 

2. Programmangebot in den einzelnen Republiken und Provinzen

Die einzelnen Anstalten produzierten eine unterschiedliche Anzahl an TV- und Radioprogrammen. In den 1980er-Jahren wurde Radio über Mittelwelle, sowie UKW ausgestrahlt. Die Fernsehprogramme wurden in PAL auf den VHF- und UHF-Bändern übertragen. Der Auslandsdienst Radio Jugoslavija war auf Kurzwelle empfangbar.

Interessant ist die Tatsache, dass Frequenzen oberhalb von 100 MHz kaum in Gebrauch waren. Nur wenige Sender mit geringer Sendeleistung waren zwischen 100 und 104 MHz zu finden.

Vergleichsweise leer war das Band selbst in den Grenzgebieten zu Ungarn, Rumänien und Bulgarien, da in diesen Ländern die OIRT-Norm (Frequenzband 66-74 MHz) verwendet wurde. In Österreich, Italien, Albanien und Griechenland verwendete man hingegen auch UKW.

Durch diese Gegebenheiten war es möglich, die Programme aus Jugoslawien auch in weit entfernten Regionen noch mit starkem Signal zu empfangen. Nebenkanal- oder gar Gleichkanalstörungen existierten nicht.

Zeitzeugen erinnern sich an Empfänge der jugoslawischen Programme in Wien, wo man damals Radio Ljubljana und Radio Zagreb hören konnte.

2.1. Öffentlich-rechtliche Sender

Das WRTH 1980 zählt folgende Radioprogramme (Inland) auf, wovon nur das 1. Programm von Radio Beograd die ganze Woche rund um die Uhr sendete:

Serbien

Radio Beograd 1

24h

Radio Beograd 2

04:00-19:00 (So. 06:00-19:00)

Radio Beograd 3

19:00-23:08

Radio Beograd 202

05:00-23:00

Radio Yugoslavia

15:00-23:08 (Relais des Auslandsdienstes auf UKW)

Kroatien

Radio Zagreb 1

03:30-23:00

Radio Zagreb 2

06:00-20:00

Radio Zagreb 3

20:00-23:00

Radio Zagreb 4

Lokalprogramm für Zagreb

Bosnien-Herzegowina

Radio Sarajevo 1

04:00-00:00

Radio Sarajevo 2

07:00-17:00

Radio Sarajevo 3

17:00-22:00

Radio Sarajevo 202

11:00-17:00

Slowenien

Radio Ljubljana 1

24h (außer Mo. 23:00-Di. 03:00)

Radio Ljubljana 2

07:00-18:00

Radio Ljubljana 3

18:00-23:00

Radio Capodistria

italienisches Programm

Mazedonien

Radio Skopje 1

03:55-23:05

Radio Skopje 2

11:00-18:35 (Sa./So. 07:00-18:35)

Montenegro

Radio Titograd

04:00-22:00

Vojvodina

Radio Novi Sad 1

04:00-23:05

Radio Novi Sad 2

04:00-21:10

Radio Novi Sad 3

15:00-16:00

Kosovo

Radio Priština 1

04:00-23:05

Radio Priština 2

12:00-17:00

Das zweite und dritte Programm Serbiens, Kroatiens, Bosnien-Herzegowinas und Sloweniens wurden im Time-Sharing-Modus auf einem Kanal ausgestrahlt. Diese Unterteilung in zwei separate Programme innerhalb eines Kanals besteht heutzutage nur noch in Serbien (Radio Beograd 2/3). Alle anderen staatlichen Programme werden heute rund um die Uhr übertragen.

2.2. Privatsender

Als einziger Privatsender war im WRTH 1980 und 1981 das Belgrader Studio B. gelistet.

RTV Studio B, 1. program

24h

RTV Studio B, 2. program

12:00-17:00

RTV Studio B, 3. program

17:00-23:00

Weiters werden im WRTH 1985 zahlreiche Lokalsender in den einzelnen Republiken genannt, auf die hier nicht im Detail eingegangen wird. Diese Lokalsender waren unabhängig von der JRT und sendeten meist nur tagsüber.

 

3. UKW-Sendenetz

In den 1980er-Jahren existierte bereits ein großes UKW-Sendenetz, das den Großteil der Bevölkerung der Teilrepubliken erreichte. Zu den heutigen Frequenzen der öffentlich-rechtlichen Grundnetzsender bestehen viele Ähnlichkeiten, jedoch auch interessante Unterschiede.

Nachfolgend wird auf einige dieser Besonderheiten, die sich im Laufe der Jahre ergeben haben, genauer eingegangen.

Die Senderdaten aus den 1980er-Jahren entstammen dem World Radio TV Handbook, Ausgaben 1980 und 1981, sowie 1985. Die aktuellen Daten wurden der FMLIST, Stand Juli 2012, entnommen. Änderungen sind rot markiert.

 

3.1. Serbien

Frequenzliste laut WRTH 1980 und 1981:

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

88.10

Ovčar

1.

10

 

Radio Beograd 1

25

88.90

Beograd

1.

1

 

Radio Beograd 1, 88.30

1

89.30

Jastrebac

2./3.

50

ja

Radio Beograd 2/3

100

89.70

Crni Vrh

1.

25

 

Radio Beograd 1

25

90.10

Ovčar

2./3.

10

ja

Radio Beograd 2/3

25

90.90

Kopaonik

2./3.

50

 

Radio Beograd 1

50

91.30

Pirot/Črni Vrh

1.

10

 

Radio B92, 91.20

0,5

91.70

Besna Kobila

2./3.

10

 

Radio Beograd 1

25

92.50

Beograd

2./3.

1

ja

nicht mehr aktiv

-

92.50

Tupižnica

1.

25

 

Radio Beograd 1

40

93.70

Kopaonik

1.

50

 

Radio Beograd 2/3

50

94.50

Crveni Čot

1.

50

 

Radio Beograd 1

50

95.30

Avala

1.

50

 

Radio Beograd 1

50

95.30

Besna Kobila

1.

10

 

Radio Beograd 2/3

25

96.10

Tupižnica

2./3.

25

ja

Radio Beograd 2/3

40

96.50

Crveni Čot

2./3.

50

ja

Radio Beograd 2/3

100

96.90

Jastrebac

1.

50

 

Radio Beograd 1

100

97.70

Avala

2./3.

50

ja

Radio Beograd 2/3, 97.60

75

98.50

Pirot/Črni Vrh

2./3.

15

 

Radio Beograd 1

 

98.50

Beograd

202

4

ja

nicht mehr aktiv

-

99.30

Crni Vrh

2./3.

25

ja

Radio Beograd 2/3

25

101.70

Avala

202

0,5

ja

Radio Beograd 202, 104.00

130

101.70

Deli Jovan

1.

1

 

Radio Beograd 1, 87.70

50

103.20

Beograd

R. Yug.

0,3

 

nicht mehr aktiv

-

103.50

Deli Jovan

2./3.

1

 

Radio Beograd 2/3, 94.90

50

Privatsender:

94.90

Beograd

Studio B 2./3.

0,3

ja

nicht mehr aktiv

-

99.10

Beograd

Studio B 1.

1

ja

Radio Studio B, Standort Beograd/Beograđanka

1

 … und 20 Füllsender, die im WRTH nicht gelistet waren.

Ausbau des Sendernetzes zwischen 1981 und 1984 laut WRTH 1985 (Sendeleistungserhöhungen bestehender Programme hier nicht erwähnt):

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

87.70

Deli Jovan (ex 101.70)

1.

25

 

Radio Beograd 1, 87.70

50

94.90

Deli Jovan (ex 103.50)

2./3.

25

ja

Radio Beograd 2/3, 94.90

50

95.80

Pirot/Črni Vrh (ex 91.30)

1.

10

 

Radio Pirot (priv.)

0,22

Der Standort Deli Jovan war 1981 noch kein Großsender. Gegen 1984 erhielt er tiefere Frequenzen mit 50 kW Sendeleistung, die die alten Frequenzen oberhalb von 100 MHz ablösten.

Neu hinzu kamen außerdem Lokalprogramme, auf die hier nicht näher eingegangen wird.

Änderungen von 1985 bis heute:

Große Veränderungen gab es bei den Sendeketten des 1. und 2./3. Programms nicht, einzig die Sendeleistungen wurden vielerorts erhöht.

An den Standorten Kopaonik, Besna Kobila und Pirot/Črni Vrh tauschte das 1. Programm mit dem 2./3. Programm die Frequenzen. Die Füllfrequenz in Belgrad (Zvezdara) besteht nur noch für das 1. Programm, welches auf 88.30 MHz gewechselt ist.

Die 101.70 MHz auf dem Avala existiert ebenso nicht mehr, jedoch wird Radio Beograd 202 nach wie vor von diesem Standort gesendet. Die 104.00 MHz ist mit 130 kW international koordiniert und dient nun schon seit einigen Jahren als die Hauptfrequenz des Senders für den Großraum Belgrad.

Auch die anderen starken Grundnetzsender-Frequenzen von Radio Beograd 202 existierten 1980 noch nicht – das Programm war ja damals noch recht neu (gegründet 1969). Der auf die serbische Hauptstadt ausgerichtete Sender spielt heute Rock- und Popmusik und Kurznachrichten. Im Laufe der Jahre kamen folgende Frequenzen für Radio Beograd 202 dazu: Deli Jovan (98.9, 50 kW), Besna Kobila (100.1), Tupižnica (100.4, 60 kW), Crni Vrh (101.0, 40 kW), Ovčar (101.6, 40 kW), Crveni Čot (101.8, 130 kW), Kopaonik (102.1, 0,13 kW), sowie Jastrebac (103.5, 130 kW). In der Vojvodina wird das Programm heute auch vom Sender Subotica/Crveno Selo (98.5, 0,3 kW) übertragen.

Bei Radio Beograd 1 fehlen die Grundnetzsender Tornik (90.6, 15 kW) und Vršac/Vršacki breg (95.7, 30 kW).

Das Auslandsprogramm Radio Yugoslavia hatte in Belgrad ein UKW-Relais auf 103.2 MHz.

3.1.1. Vojvodina

Frequenzliste laut WRTH 1980 und 1981:

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

87.70

Novi Sad/Iriški Venac

2.

50

 

Radio Novi Sad 1

50

88.90

Subotica/Crveno Selo

2.

5

 

Radio Beograd 1

5

90.50

Novi Sad/Iriški Venac

1.

50

 

Radio Novi Sad 2

50

92.50

Subotica/Crveno Selo

1.

5

 

Radio Novi Sad 2

5

100.00

Novi Sad/Iriški Venac

3.

4

 

Radio Novi Sad 3

 

Ausbau des Sendernetzes zwischen 1981 und 1984 laut WRTH 1985 (Sendeleistungserhöhungen bestehender Programme hier nicht erwähnt):

In der Vojvodina tauschten Radio Novi Sad 1 und 2 die Frequenzen am Fernsehturm Iriški Venac.

Von dort sendeten nun auch Minderheitenprogramme auf 92.90 und 97.20 MHz (je 4 kW) in Rumänisch bzw. Russinisch. Auf 100.00 MHz wurde in Slowakisch gesendet.  

Neu hinzu kamen außerdem Lokalprogramme, auf die hier nicht näher eingegangen wird.

Änderungen von 1985 bis heute:

in Subotica wurde die 88.90 MHz an Radio Beograd 1 abgetreten. Radio Novi Sad 2 wechselte von 88.90 MHz auf die damalige Frequenz von Radio Novi Sad 1 (92.50 MHz). Aufgrund der entstandenen Lücke erhielt man die 99.30 MHz (5 kW) für Radio Novi Sad 1.

Außerdem senden heute auch Radio Beograd 2/3 (101.1, 5 kW) und Radio Beograd 202 (98.3, 0,3 kW) aus Subotica. Am Iriški Venac war keine Aufschaltung der Radio Beograd-Programme notwendig, da sich der schon seit damals existierende Grundnetzsender Crveni Čot nur wenige Kilometer entfernt im selben Höhenzug, der Fruška Gora, befindet.

Weiters wurde das Sendenetz, das heute von Radio-televizija Vojvodine (RTV) betrieben wird, um die Standorte Sombor (100.3 R. Novi Sad 2, 0,3 kW) und Vršac/Vršacki breg (99.6 R. Novi Sad 1, 1 kW und 107.1 R. Novi Sad 3, 10 kW) ergänzt. Somit ist eine flächendeckende Versorgung in der großteils flachen Topographie gewährleistet.

3.1.2. Kosovo

Frequenzliste laut WRTH 1980 und 1981:

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

88.50

Priština

1.

0,25

 

nicht mehr aktiv

-

92.50

Goleš

1.

10

 

nicht mehr aktiv

-

93.70

Priština

2.

0,25

 

nicht mehr aktiv

-

95.70

Goleš

BG 1.

30

 

RTK Radio Kosova

5

99.70

Goleš

BG 2.

25

 

Radio Dukagjini (priv.)

 

Frequenzliste laut WRTH 1985:

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

91.90

Priština (ex 88.50)

1.

0,25

 

RTK Radio Kosova

0,5

92.50

Goleš (ex 99.70)

BG 2.

10

ja

nicht mehr aktiv

-

93.70

Priština

2.

0,25

 

nicht mehr aktiv

-

95.70

Goleš (ex 92.50)

1.

25

 

RTK Radio Kosova

5

97.70

Goleš

2.

25

 

RTK Radio Blue Sky

5

99.70

Goleš (ex 95.70)

BG 1.

25

 

Radio Dukagjini (priv.)

 

Am Sender Goleš gab es Frequenzwechsel: Zwischen 1981 und 1984 wechselte Radio Priština 1 die Frequenz und erhielt die 95.70 MHz. Die Frequenz war einst von Radio Beograd 1 genutzt worden, welches nun auf 99.70 MHz sendete. Die 99.70 wiederum war 1981 noch für Radio Beograd 2 verwendet worden, welches auf die freigewordene 92.50 wechselte.

Außerdem erhielt Radio Priština 1 in der Hauptstadt der Provinz die 91.90, die heute noch vom Rechtsnachfolger RTK benutzt wird.

Änderungen von 1985 bis heute:

Im Kosovo gab es sicherlich die meisten Änderungen. Die einzige Frequenz, die nach wie vor in öffentlich-rechtlicher Hand ist, ist die 95.70 MHz vom Standort Goleš, auf der nun der Rechtsnachfolger RTK sein Programm Radio Kosova überträgt. Die 99.70 MHz ist in privater Hand. Die anderen drei Frequenzen, die 1980 im Kosovo aktiv waren, existieren in dieser Form gar nicht mehr.

Überhaupt hat der lange Krieg in der ehemaligen Autonomen Provinz in der Radioszene des Landes, das sich 2008 unabhängig erklärt hat, große Veränderungen gebracht. Zahlreiche albanischsprachige Sender füllen nun das UKW-Band in der Hauptstadt Priština und auch andernorts im Kosovo. Weiters sind derzeit noch fremdsprachige Programme für die UN-Soldaten aktiv (AFN, BFBS, RFI, Deutsche Welle, etc.), wobei langfristig mit einer Abschaltung gerechnet werden kann.

 

3.2. Kroatien

Frequenzliste laut WRTH 1980 und 1981:

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

87.70

Lička Plješivica

1.

15

 

HRT-HR 1

50

88.10

Pula

1.

5

 

nicht mehr aktiv

-

88.10

Zagreb/Sljeme

4.

1

 

HRT Radio Sljeme

5

88.90

Dubrovnik/Srđ

1.

15

 

HRT-HR 1

30

89.70

Kalnik

1.

15

 

Antena Zagreb (priv.), Zagreb/Sljeme

4,68

89.70

Biokovo/Sveti Jure

1.

80

 

HRT-HR 1

80

90.50

Lička Plješivica

2./3.

15

ja

HRT-HR 2

50

91.30

Labinštica

1.

15

 

HRT-HR 1

30

92.10

Zagreb/Sljeme

1.

60

 

HRT-HR 1

120

93.30

Belje/Beli Manastir

1.

15

 

HRT-HR 1

50

95.10

Ċelevac

1.

80

 

HRT-HR 1

80

96.10

Labinštica

2./3.

15

ja

HRT-HR 2

30

96.10

Kalnik

2./3.

15

ja

HRT-HR 3, Ivanščica

15

96.90

Učka

2./3.

80

ja

Radio Istra (priv.)

80

97.30

Psunj

1.

80

 

HRT-HR 1

80

98.10

Ċelevac

2./3.

80

ja

HRT-HR 2

80

98.10

Belje/Beli Manastir

2./3.

15

ja

HRT-HR 2

50

98.50

Zagreb/Sljeme

2./3.

60

ja

HRT-HR 2

120

98.50

Dubrovnik/ Srđ

2./3.

15

ja

HRT-HR 2

30

98.90

Biokovo/Sveti Jure

2./3.

80

ja

HRT-HR 2

80

99.30

Učka

1.

80

 

HRT-HR 1

80

99.70

Psunj

2./3.

80

ja

HRT-HR 2

80

… und 21 Füllsender, die im WRTH nicht erwähnt wurden.

Ausbau des Sendernetzes zwischen 1981 und 1984 laut WRTH 1985 (Sendeleistungserhöhungen bestehender Programme hier nicht erwähnt):

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

91.30

Mirkovica

1.

15

 

HRT-HR 1

30

93.30

Mirkovica

2./3.

15

 

HRT-HR 2

30

Es fehlte in der Liste des WRTH 1980 und 1981 der Grundnetzsender Mirkovica (laut Daten damals nur TV, 1981 neuer Turm errichtet und Anlage modernisiert, ab 1983 im WRTH mit den heutigen Frequenzen gelistet).

Änderungen von 1985 bis heute:

In Kroatien sind nur sehr wenige Änderungen sichtbar. Der Füllsender Pula (88.10 MHz) existiert in dieser Form nicht mehr, dafür gibt es dort am Veli Vrh heute Füllfrequenzen für alle HRT-Programme. Erhöht wurden vielerorts die Sendeleistungen der einzelnen Programme, jedoch wurden selbst nach dem Krieg keine Senderketten getauscht, wie es in Serbien der Fall war.

Einzig am Učka wechselte im Lauf der Jahre HRT-HR 2 auf die 105.30 MHz. Die 96.90 MHz, auf der damals Radio Zagreb 2 sendete, wurde für den privaten Sender Radio Istra freigemacht.

Die interessanteste Änderung betrifft den Norden Kroatiens, wo einst vom Kalnik auf 89.70 und 96.10 MHz gesendet wurde. Vermutlich wurde damals auch Rundstrahlung verwendet, denn der Sendestandort Ivanščica existierte damals noch nicht. Gegen 1994 wurden die Frequenzen vom Kalnik auf den Ivanščica mit ebenfalls 15 kW ERP umkoordiniert, jedoch wurde die 89.70 zum Standort Zagreb/Sljeme weitergereicht. Heute sendet dort Antena Zagreb mit 4,68 kW auf der einstigen Grundnetzsender-Frequenz von Radio Zagreb 1. Die 96.10 blieb am Ivanščica und wurde für HRT-HR 3 genutzt. Für die zwei Hauptprogramme HR 1 und HR 2 wurden die 102.40 bzw. 106.40 MHz mit ebenfalls 15 kW koordiniert. Diese beiden waren die ersten UKW-Programme, die am neu errichteten Standort Ivanščica 1993 in Betrieb gingen. Dort hatte man in den ersten Jahren noch Schwierigkeiten mit der Zuführung. 1996/97 errichtete man eine direkte Zuleitung und konnte nun auch RDS am Ivanščica mitsenden.  

Der Kalnik war ab ca. 1994 nun ohne seine einstigen UKW-Frequenzen und wurde zu einem etwas niederrangigen Standort herabgesetzt. Für das Hauptsendegebiet nordöstlich von Zagreb im Großraum Koprivnica wurden die Frequenzen 90.80, 105.80 und 107.80 MHz mit 15 kW, jedoch mit starker Richtstrahlung, koordiniert. In die Richtung des neuen Senders Ivanščica (Nordwest) geht nur noch geringe Sendeleistung heraus.

Der Sender Papuk auf dem Kapovac in Slawonien war damals noch nicht aktiv.

Für den heutigen Klassiksender HRT-HR 3 wurde, da es bis in die frühen 1990er-Jahre nur zwei Senderketten gab, nachträglich eine Kette koordiniert, wobei man heute nicht landesweit dieselbe Reichweite wie das erste und zweite Programm erzielt. Inzwischen hatte sich auf dem UKW-Band auch in den Nachbarländern viel getan, was eine Koordinierung in grenznahen Gebieten erschwerte.

Als prominentes Beispiel für die Verdichtung des UKW-Bandes und die Komplikationen weiterer Koordinierungen ist der Fall der starken 101.00 MHz (120 kW) am Standort Zagreb/Sljeme zu erwähnen. Die Frequenz, die ab Mitte der 1990er-Jahre von HRT-HR 3 genutzt worden war, musste im Sommer 2003 an den Privatsender Radio 101 abgetreten werden. Für Zagreb wurden dann zwei Füllsender (Sveta Nedelja 90.70 MHz und Tusti Vrh 94.30 MHz) mit viel geringerer Reichweite in Betrieb genommen.

 

3.3. Bosnien-Herzegowina

Frequenzliste laut WRTH 1980 und 1981:

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

87.30

Sarajevo/Hum

2./3.

3

 

nicht mehr aktiv

-

89.30

Vlašić

1.

100

 

Radio FBiH

100

89.90

Majevica

1.

15

 

RTRS-RRS, Standort Udrigovo (Rep. Srpska)

30

90.30

Trovrh

1.

5

 

RTRS-RRS, Veliki Žep

 

91.70

Mostar/Velež

2./3.

12

 

Sender im Krieg zerstört, Radio FBiH, Standort Mostar/Fortica

 

92.90

Lička Plješivica

1.

5

 

nicht mehr aktiv, Standort liegt heute in Kroatien

 

94.50

Bjelašnica

2./3.

4

 

Radio FBiH, Standort Konjic/Lisin

30

95.30

Lička Plješivica

2./3.

5

 

nicht mehr aktiv, Standort liegt heute in Kroatien

 

95.70

Sarajevo/Hum

1.

3

 

Radio FBiH

30

96.50

Sarajevo

202

0,5

 

Radio BIR (priv.), Standort Sarajevo/Grdonj

5

97.00

Vlašić

2./3.

100

 

BH Radio 1

100

97.30

Mostar/Velež

1.

12

 

Sender im Krieg zerstört, BH Radio 1, Standort Mostar/Fortica

0,5

98.10

Bjelašnica

1.

4

 

Radio Herceg Bosne (priv.)

30

98.90

Majevica

2./3.

15

 

Radio FBiH

30

99.50

Trovrh

2./3.

5

 

Radio FBiH, Standort Goražde/Hadžića Brdo

5

… und 22 Füllsender, die im WRTH nicht erwähnt wurden.

Ausbau des Sendernetzes zwischen 1981 und 1984 laut WRTH 1985 (Sendeleistungserhöhungen bestehender Programme hier nicht erwähnt):

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

87.70

Sarajevo/Hum (ex 87.3)

1.

10

 

NES Radio (priv.)

5

90.50

Trovrh (ex 90.3)

1.

30

 

nicht mehr aktiv

-

91.80

Banja Luka

1.

1

 

nicht mehr aktiv

-

92.70

Kozara/Lisina

1.

30

 

RTRS-RRS

30

94.10

Lička Plješivica (ex 92.9)

1.

30

 

nicht mehr aktiv

-

95.30

Kozara/Lisina

2./3.

30

 

Radio Bobar (priv.)

30

95.70

Lička Plješivica (ex 95.3)

2./3.

30

 

Radio FBiH, Standort Velika Gomila

30

95.70

Sarajevo/Hum

2./3.

10

 

Radio FBiH

30

Auf dem Fernsehturm Hum in Sarajevo erhielt das 1. Programm die 87.70, während das 2./3. Programm auf 95.70 wechselte.

Neu hinzugekommen ist erst ca. 1984 der Standort Kozara/Lisina in der Republika Srpska, in der Nähe von Prijedor. Banja Luka, die Hauptstadt der Republika Srpska, wird von dem über 900 Meter hohen Berg versorgt. Der exponierte Standort erreicht auch einige Teile Kroatiens mit gutem Signal. In Zagreb ist Empfang der stärkeren Frequenzen problemlos möglich. Die Frequenzen sind nach wie vor in Betrieb. Interessantes Detail: In den 1990er-Jahren wurde im Bosnienkrieg – der Sender lag damals im serbisch kontrolliertem Gebiet – auf 95.30 kurzzeitig Radio Beograd 1 übertragen.

Am Majevica wechselte das 2./3. Programm von 98.90 auf 98.80 MHz, heutzutage sendet man wieder auf 98.90 MHz. Zudem sendete man nun mit 30 kW auf beiden Frequenzen.

Am Trovrh wurde ebenso eine Frequenzänderung vorgenommen. Man sendete fortan auf 90.50 MHz. Heute wird die 90.30 MHz wieder benutzt (siehe unten).

Auf dem Lička Plješivica wechselte man die Frequenzen von 92.90 auf 94.10 bzw. 95.30 auf 95.70 MHz. Die Sendeleistung wurde auf 30 kW erhöht.

Änderungen von 1985 bis heute:

Mit Ausnahme des äußerst exponierten Standorts Vlašić (in der Nähe von Travnik, auf 1933 Metern Seehöhe) wurde das komplette einstige Sendernetz Bosnien-Herzegowinas im Balkankrieg in den 1990er-Jahren von der Jugoslawischen Nationalarmee (JNA) ausgelöscht. Nur langsam konnte der Sendebetrieb in dem topographisch schwer erschließbaren Land wieder aufgenommen werden.

Der Fernsehturm auf dem Hum in Sarajevo wurde im Krieg mehrmals angegriffen, ist auch heute noch schwer beschädigt, aber ist nicht eingestürzt. Die Rundfunkversorgung der Hauptstadt konnte ohne große bauliche Maßnahmen wieder aufgenommen werden. Für die Republika Srpska ist heute der Standort Sarajevo/Trebević in Gebrauch.

Am Standort Majevica im Nordosten des Landes (heute in der Föderation gelegen) wurden wieder Ausstrahlungen begonnen. Für die Republika Srpska wurde der nahegelegene Standort Udrigovo ausgewählt.

Der Sender Trovrh existiert gar nicht mehr – die Gegend rund um Goražde wird nun von den Sendern Veliki Žep (Programme der Republika Srpska) bzw. Hadžića Brdo (Programme der Föderation) abgedeckt.

Auch die Sendeanlage Bjelašnica wurde zerstört. Heute sind einige Privatsender mit einer neuen Sendeanlage auf den Berg zurückgekehrt. Als Ersatzstandort in der Region gilt heute Konjic/Lisin.

Der Sender Mostar/Velež besteht auch nicht mehr. Die Stadt wird nun von Mostar/Fortica versorgt.

Die Unabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas und Kroatiens erzeugte in den 1990ern Grenzziehungen, die auch die Sendernetze grundlegend beeinflussten. Das Paradebeispiel liefert der Berg Lička Plješivica, dessen Gipfel heute die Staatsgrenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina darstellt. Die Sendeanlage wird nur noch von Kroatien genützt, wenngleich für Bosnien von diesem Standort Frequenzen (88.80, 95.70, 105.10 und 107.80 MHz) koordiniert wurden. Heute senden die bosnischen Programme der Föderation und ein Privatsender (RTV USK, 105.10 MHz) auf den oben genannten Frequenzen vom Velika Gomila, einem rund 800 Meter hohen Berg nordöstlich von Bihać, der bei weiten nicht die Reichweite des Lička Plješivica erzielt. Einzig Radio Mir Međugorje, ein katholischer Kirchensender, der auch kroatische Hörer adressiert, sendet heute auf 107.80 MHz vom Lička Plješivica und erreicht somit auch Zagreb mit starkem Signal. (Dieselbe Strategie verfolgt man in Dalmatien am Standort Biokovo/Sveti Jure, wo man auf 101.50 MHz nicht nur in Mostar, sondern auch in weiten Teilen Mittel- und Süddalmatiens auf kroatischem Boden empfangbar ist.)

 

3.4. Slowenien

Frequenzliste laut WRTH 1980 und 1981:

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

88.50

Maribor/Pohorje

1.

7,5

 

Slovenija 1

5

90.10

Plešivec

2./3.

7,5

ja

Slovenija 1, 90.00

10

91.70

Krvavec

2./3.

100

ja

Slovenija 1, 91.80

100

92.50

Plešivec

1.

7,5

 

Val 202, 92.40

10

92.90

Nanos

2./3.

3

ja

Slovenija 1

50

94.10

Kum

1.

30

 

Slovenija 1

30

95.30

Nanos

1.

10

 

Val 202

50

96.10

Beli Križ

1.

1,5

 

Slovenija 3 – ARS

5

96.40

Kobariški Stol

2./3.

2,5

 

Slovenija 3 – ARS, Standort Kuk

5

96.90

Maribor/Pohorje

2./3.

7,5

ja

Val 202

5

97.70

Beli Križ

Koper

1,5

 

Radio Capodistria

5

97.70

Mirna Gora

1.

2,5

 

Val 202, 97.60, Standort Trdinov Vrh

10

98.90

Krvavec

1.

100

 

Val 202

100

99.90

Kum

2./3.

30

ja

Val 202

30

100.10

Kobariški Stol

1.

0,5

 

Slovenija 1, Standort Peč

5

101.10

Nanos

Koper

3

 

nicht mehr aktiv

-

Ausbau des Sendernetzes zwischen 1981 und 1984 laut WRTH 1985 (Sendeleistungserhöhungen bestehender Programme hier nicht erwähnt):

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

88.50

Beli Križ

Lokal

?

 

nicht mehr aktiv

-

88.60

Nanos

3.

1

+

Slovenija 1

25

90.90

Mirna Gora

2.

2

+

Slovenija 1, Standort Trdinov Vrh

7,5

92.00

Beli Križ (ex 96.10)

1.

5

 

Slovenija 1

5

92.40

Plešivec (ex 92.50)

1.

25

 

Val 202, 92.40

10

93.50

Krim (1984: geplant)

2.

1

+

Val 202

5

94.10

Beli Križ

2.

5

+

Val 202

5

96.10

Beli Križ

inaktiv

-

 

Slovenija 3 – ARS

5

96.40

Kuk (ex Kobariški Stol)

2.

1

 

Slovenija 3 – ARS

5

96.50

Krim (1984: geplant)

3.

1

+

Slovenija 3 – ARS

5

97.20

Plešivec

3.

0,3

+

Koroški Radio (priv.)

1

97.70

Beli Križ

Koper

5

 

Radio Capodistria

5

100.10

Kuk (ex Kobariški Stol)

1.

1

 

Slovenija 1, Standort Peč

 

101.00

Nanos (ex 101.10)

Koper

30

 

nicht mehr aktiv

-

101.60

Maribor/Pohorje

MM 2

 

 

 

 

102.00

Beli Križ

3.

5

+

Radio SI

5

102.50

Mirna Gora

3.

0,1

+

nicht mehr aktiv

-

102.90

Kum

3.

30

+

auf 103.90 gewechselt, Slovenija 3

30

103.10

Maribor/Pohorje

3.

1

+

nicht mehr aktiv

-

Einige weitere Lokalsender wurden in dieser Liste zugunsten der Übersichtlichkeit ausgelassen.

Viele Änderungen gab es also in den frühen 1980er-Jahren. Vor allem die Unterteilung des 2. und 3. Programms in eigenständige Ketten, die separate Frequenzen beanspruchten, ergab zahlreiche Neuaufschaltungen in Slowenien.

Einige dieser Frequenzen änderten sich im Lauf der Zeit aber noch, so wechselte u.a. die 102.90 MHz am Kum später auf die heutige 103.90 MHz.

Der Sender Beli Križ entwickelte sich in den frühen 1980ern neben seiner Funktion als Mittelwellen-Sendeanlage zu einem Grundnetzsender aller UKW-Programme. Die Frequenzen sind bis auf kleine Abweichungen auch heute noch in dieser Form in Betrieb.

Auf dem Krim wurde nun auch UKW ausgestrahlt: Die Frequenzen waren im WRTH 1984 als geplant eingetragen, jedoch übersiedelte man die Sender des 2. und 3. Programms bereits im Sommer 1982 auf den über 1000 Meter hohen Berg südlich von Ljubljana. (siehe RTVSLO-Homepage)

Am Pohorje bei Maribor hatte sich einiges getan: Auf 101.60 sendete nun Radio MM2, das heutige Radio Slovenija International (RSi). Die 103.10 wurde für das 3. Programm vorgesehen.

Änderungen von 1985 bis heute:

In Slowenien gab es in Bezug auf die Sendestandorte nur geringe Änderungen, zumal ja dort der kurze Krieg 1991 kaum Schäden hinterließ. An einigen Standorten tauschten das 1. und 2. Programm ihre Frequenzen (Krvavec, Nanos und Plešivec).

Interessant ist hingegen die Frequenzabweichung am Plešivec im Vergleich zu heute. Damals wurden die 90.1 und 92.5 MHz verwendet, während man heute auf 90.0 und 92.4 MHz sendet. Auch am Krvavec war einst die 91.7 statt der jetzigen 91.8 MHz in Gebrauch.

Am Pohorje wechselte Radio MM2 auf 102.80 MHz, als am Schöckl bei Graz die 101.70 MHz in Betrieb genommen wurde. Das 3. Programm erhielt auch eine neue Frequenz und sendet heute auf 105.30 MHz.

Mirna Gora bezieht sich auf einen Standort im Südosten Sloweniens, nahe Črnomelj. Von dort sendete bis zur Analogabschaltung 2009 auch noch TV Slovenija 1 auf Kanal 12, jedoch kein Radio mehr. UKW wurde 1987 auf den Turm am deutlich exponierteren Trdinov Vrh (etwas weiter östlich, direkt an der Grenze zu Kroatien) verlegt. Der 90 Meter hohe Sendeturm am Trdinov Vrh wurde erst 1984-1986 gebaut.

Auch der Standort Kobariški Stol ist – abgesehen von privater UKW-Nutzung – nicht mehr in Betrieb. Er wurde Mitte der 1980er-Jahre vom nahegelegenen Kuk (bei Kobarid), wohin die Frequenzen umkoordiniert wurden, abgelöst. Die 100.10 MHz, nunmehr am Kuk, wurde später weiter nördlich auf den Peč (Dreiländereck Slowenien/Italien/Österreich) verschoben, wo erst in den späten 1990er-Jahren die 104.00 und 106.00 MHz für das 2. und 3. Programm hinzukamen.

Der heute wichtige Standort Tinjan existierte damals noch nicht in der UKW-Auflistung.

 

3.5. Mazedonien

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

94.10

Veles/Crn Vrv

2./3.

1

ja

MR 2 Vtora Programa

5

94.50

Skopje

1.

0,8

 

nicht mehr aktiv

-

95.70

Pelister

2./3.

1,5

 

nicht mehr aktiv

-

97.30

Veles/Crn Vrv

1.

1

 

MR 1 Radio Skopje

5

98.90

Skopje

2./3.

0,8

 

MR 1 Radio Skopje, Standort Skopje/Vodno

10

99.70

Turtel

2./3.

1

 

MR 3 Radio Kultura

5

… und 6 Füllsender, die im WRTH nicht erwähnt wurden.

In Mazedonien war der UKW-Ausbau in den frühen 1980er-Jahren noch sehr gering. Zwar blieben einige der damals aktiven Frequenzen in irgendeiner Form aktiv, jedoch veränderte sich in Mazedonien durch die landesweite UKW-Verbreitung einiges im Laufe der darauffolgenden Jahre.

Heute bestehen zahlreiche Sendeanlagen des staatlichen Rechtsnachfolgers MRT mit niedrigen Sendeleistungen. Das gebirgige Land wird auf UKW mit maximal 10 kW ERP von einigen wenigen Großsendern versorgt, die Mehrheit bildet jedoch eine Vielzahl von Füllsendern.

 

3.6. Montenegro

MHz

Standort

Prog.

kW

Stereo

Programm (2012)

kW

92.10

Bjelasica/Zekova glava

1.

1

 

Radio Crne Gore 1

60

94.90

Lovćen/Štirovnik

1.

1

 

Radio Crne Gore 1

60

96.10

Titograd (Podgorica)

1.

1,2

 

nicht mehr aktiv

-

… und 2 Füllsender, die im WRTH nicht erwähnt wurden.

Im winzigen Montenegro hat sich bei den zwei Großsendern eigentlich nichts verändert. Einzig ein zweites Programm ist Mitte der 1980er Jahre hinzugekommen, das von Lovćen/Štirovnik auf 98.00 MHz und von Bjelasica/Zekova glava auf 99.30 MHz sendet. (Diese sind im WRTH 1985 als geplante Frequenzen eingetragen. 1985 betrug die ERP der beiden Großsender bereits 27 kW.)

Achtung: Der Sender Bjelasica ist nicht mit dem ähnlich lautenden bosnischen Berg Bjelasnica zu verwechseln!

Natürlich hat sich das Band auch in Montenegro durch Privatsender gefüllt. Die staatlichen Programme senden auch von vielen weiteren Füllsendern in dem für die Sendetechnik topographisch herausfordernden Land.

 

4. Quellen

„Hörfunk und Fernsehen in Jugoslawien“. Wikipedia. http://de.wikipedia.org/wiki/Hörfunk_und_Fernsehen_in_Jugoslawien (abgerufen am 18.07.2012)

„Oddajni center Krim“. RTV Slovenija. http://www.rtvslo.si/strani/oddajni-center-krim/103 (abgerufen am 25.07.2012)

„Oddajni center Trdinov Vrh“. RTV Slovenija. http://www.rtvslo.si/strani/oddajni-center-trdinov-vrh/109 (abgerufen am 25.07.2012)

„Radiotelevizijski odašiljač Mirkovica“. Wikipedia. http://hr.wikipedia.org/wiki/Radiotelevizijski_oda%C5%A1ilja%C4%8D_Mirkovica (abgerufen am 20.07.2012)

World Radio TV Handbook (WRTH) 1980

World Radio TV Handbook (WRTH) 1981

World Radio TV Handbook (WRTH) 1983

World Radio TV Handbook (WRTH) 1984

World Radio TV Handbook (WRTH) 1985